Sportfotografie: Tennis - Mercedes Cup

Sally

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Hallo zusammen,

ich hatte euch vor einigen Wochen um Tipps zur Fotografie von Tennis gebeten. Nachdem ich gestern also im Halbfinale beim Mercedes Cup in Stuttgart war, möchte ich euch zumindest ein paar der Bilder nicht vorenthalten... ;)
Generell habe ich versucht, die Bildausschnitte eng zu halten, um möglichst wenig störenden Hintergrund (Publikum, Werbung, Ballkinder etc.) abzubilden. Die Situationen und Momente der Aufnahmen gefallen mir eigentlich ganz gut, allerdings bin ich mit der Bildqualität überhaupt nicht zufrieden. Da das Wetter eher schlecht, trüb und wolkig mit wenig Licht war, habe ich den ISO hochgedreht auf 1600, da ich mit einer sehr kurzen Belichtungszeit von 1/4000 sec arbeiten musste, sonst wären die Bilder unscharf geworden... letztendlich sind sie natürlich alle ziemlich rauschig... naja, ich habe das versucht mit dem Bearbeitungsprogramm auszugleichen, daraufhin sind sie natürlich wieder etwas unschärfer geworden! An den Farben lässt sich sicher auch noch einiges verbessern...
Fürs nächste mal: Was kann ich denn bei Lichtmangel noch tun, um wieder mehr Licht einfallen zu lassen, wenn ich eine so kurze Verschlusszeit unbedingt benötige?

Ich bitte um konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge!

Bilder folgen sofort, muss sie nur noch etwas verkleinern...
 

Sally

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und als letztes nochmal wawrinka... zur info: die aufnahme wurden alle mit einer canon eos 400d und dem canon 70-300mm is usm gemacht
 

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K

klemo

Guest
GLÜCKWUNSCH Sally ....

... du bist die Erste,
die es durch "Eigenposts"
im eigenen Thread bis auf die 2. Seite geschafft hat!

Gruß
der Klemo
 

Rainer

Moderator
Hallo Sally,

ich bin zwar kein Tennis-Fan, finde die Serie aber trotzdem interessant (mal was anderes als Blümchen und Bienchen). Die 1600 ISO machen sich m.E. nicht negativ bemerkbar. Am interessantesten find eich das Bild, wo der Ball durch den Schlag halb platt gedrückt wird.

Was die Gestaltung angeht, sindmir die Ausschnitte etwas zu eng. Die Beinarbeit der Spieler darf durchaus sichtbar werden.

Ich glaube übrigens nicht, dass 1/4000 sec sein müssen. Schläger und der Ball dürfen durchaus Bewegungsunschärfe aufweisen - das macht die Bilder dynamischer.

Ich habe mal in der FC recherchiert, um zu sehen, mit welchen Belichtungszeiten andere Fotografen arbeiten. Dieser hier war wohl auf dem gleichen Turnier:

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/search/options/YTo0OntzOjg6ImFkdmFuY2VkIjtzOjA6IiI7czoxMjoic2VhcmNoc3RyaW5nIjtzOjY6InRlbm5pcyI7czo2OiJzdWJtaXQiO3M6NjoiZmluZGVuIjtzOjc6ImNoYW5uZWwiO3M6MToiMCI7fQ/display/3573873

Die Belichtungszeit auf diesem Bild ist 1/1600 sec (viele Bilder sind leider ohne EXIF-Daten)

Keine Größenordnung anders, aber ausreichend, um anstatt 1600 ISO auf 800 ISO zu gehen.

Tja, was macht man bei schlechtem Wetter? Letztendlich hilft nur ein lichtstärkeres Objektiv (der Kollege hatte ein 2,8er). Evtl. läßt sich noch etwas herauskitzeln, wenn man in RAW mit etwas Unterbelichtung fotografiert und bei Entwickeln die Korrektur vornimmt.

Gruß

Rainer
 

Simbyte

Well-known member
Nächstes mal solltest du wohl ein bisschen Aussortieren vorm Posten  ;)

Am besten finde ich nicht eines der vielen Personenfotos, sondern dass auf dem nur die Füße zu sehen sind. Das bringt für mich der Emotionen schon sehr gut rüber und ist auch fotografie-technisch sehr interesant  :)
 

mweitlaner

Well-known member
Allesamt faszinierende Shots!

bei Bildnr 2340 ist der Ball genau mittig vor dem Spieler, und er fixiert den mit 200km/h vorbeirauschenden Ball mit Adleraugen. Unglaublich. Und genau da ist die Blende offen  :up:

Mein Favorit ist aber 2348 wegen der Ausgewogenheit (Körper des Spielers stellt die Achse zwischen Faust und Ball dar). Ein bissl mehr Bild, rechts vom Ball wäre ideal - aber was will man den noch alles in so einem Augenblick.

Der Squeezeball 2372 ist natürlich interessant, aber Haltung und Gesichtsausdruck des Spielers hättest du wohl auch anders arrangiert, wenn du es dir aussuchen könntest. Trotzdem wieder: Dieser Augenblick - genial.

Ich habe zwei Fragen dazu:
1. Deine Telebrennweite war ja nur knapp über Protrait - reichte das für die Formatfüllende Spielderdarstellung - oder mußtest du viel wegschneiden
2. Für diese rd. 10 besten Bilder deiner Serie - wieviele Aufnahmen waren da insgesamt notwendig

Rainers Link verblüfft und zeigt, daß man (fast) nie nah genug am Geschehen sein kann.

Liebe Grüße
Michael
 

Sally

Active member
Danke erstmal fürs das Lob, die Tipps und den Link!
Das mit den Ausschnitten ist so eine Sache... Wenn ich die Spieler in voller Körpergröße fotografiere, dann ist entweder Publikum, ein Ballkind oder ein Linienrichter mit auf dem Bild und um letzteres komplett unscharf abzubilden, war die Tiefenschärfe dann doch zu groß. Aber das ist auch etwas Geschmackssache!
Zu meiner Brennweite: Da ich in der erste Reihe saß (ca. 3-10m jeweils von dem einem Spieler entfernt), war die Brennweite völlig ausreichend. Als Beispiel: Ich konnte problemlos den Kopf als Ausschnitt fotografieren. Viele, wohl professionelle Fotografen, hatten Objektive aus der L-Reihe von Canon mit Brennweiten geschätzt bis 700 oder 1000mm, diese saßen dann allerdings auch etwas weiter entfernt. Wie man an den EXIFs sieht habe ich auch nie die 300mm wirklich voll ausgenutzt. Zunächst muss man sich erstmal an diese Schnelligkeit gewöhnen, v.a. bei Rafael Nadal ist das schon unglaublich! Deshalb ist man anfangs erstmal froh, wenn man den richtigen Zeitpunkt trifft auch wenn der Bildausschnitt dann etwas größer ist. Letztendlich hat es bei mir dann doch ganz gut geklappt und ich habe auch versucht direkt möglichst enge Ausschnitte zu fotografieren. Wegschneiden musste ich natürlich! Wieviel ist von Bild zu Bild unterschiedlich: Auf die Bilder auf denen ein Ball geschlagen wird, kann man sich etwas besser vorbereiten, als auf die Reaktionen und Emotionen, da ist man einfach nur froh, wenn etwas auf dem Bild ist! Generell musste ich allerdings nicht viel zuschneiden.
Nächstes Mal werde ich das mit den Belichtungszeiten genauer ausprobieren. Während des Spiels hatte ich auf dem Monitor den Eindruck die Bilder wären unscharf, deshalb wollte ich sicher gehen.
Insgesamt habe ich um die 400-500 Bilder gemacht bei 2 Einzeln und 1 Doppel, rausgekommen sind dabei ca. 50 Bilder dieser Qualität und ca. 50 nonsense-Bilder, der Rest liegt dazwischen.
Die Bilder unter dem Link sind wirklich fantastisch, man sieht sogar etwas den Filz des Balls fliegen! Diese Bilder sind aber auch etwas rauschig. Das war vor 2 Jahren beim MercedesCup, da hatte Nadal noch ein schöneres Shirt und ich noch keine DSLR ;)

Viele Grüße,
Sally
 

joergmoritz

Well-known member
L-Reihe von Canon mit Brennweiten geschätzt bis 700 oder 1000mm
wohl kaum einer,auch wenn die weißen tütem so aussehen, es handelt sich meißt um 300er oder 400, diese jedoch mit einer traumhaften Lichtstärke von 2,8 bis 4  :pfeif:
such mal den preis von nem ef 1200mm, wenn du ihn nicht findest sag ich ihn dir  :rofl:
 
D

digilux

Guest
Hallo Sally,
ich möchte noch mal von den Träumen der schwergewichtigen Optiken wegkommen... :rofl:
Mir ist aufgefallen, daß bei etlichen Deiner Bilder die Gesichter etwas wenig Licht abbekommen haben; nicht, daß das Bild unterbelichtet wäre, aber grade die Gesichter - und um die Stars ging es Dir ja - wirken oft etwas dunkel.
Das liegt an der Mehrfeldmessung, die Du stets verwendest. Mit der Selektivmessung wäre das Problem meist behoben. Grade in den Bildern, wo es um das Mimenspiel des Recken geht, also das Gesicht auch eine gewisse Hauptrolle spielt, fände ich das angemessen. Beispiel: das letzte hier, die Nr. 2540, wobei bei dem Bild das base-cap die Sache noch auf die Spitze treibt (aus der Sicht eines, der gerne Menschen fotografiert, sollten die Dinger endlich verboten werden... :mad:).
Den Schatten unter dem Schirm kriegt man nicht ganz weg, aber doch gemildert.

Vielleicht hast Du ja Gelegenheit, nächste Saison am Rothenbaum oder in Wimbeldon?
LG Lüder
 
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