Wolfgang.......

Biggi L.

Well-known member


nein…
manchmal kann ich nicht
nach draußen gehn, auf unsern Balkon
denn an der Tür da streifen schon
die ersten Tränen mein Gesicht

nein…
noch immer kann ich nicht
dein Kissen neu beziehn
will dort in deine Nähe fliehn
das hat unendlich viel Gewicht

nein…
oftmals kann ich nicht
ganz und gar alleine essen
leer der Platz, wo du gesessen
und niemand da der mit mir spricht

nein…
meistens kann ich nicht
so einfach friedlich schlafen
such’ ständig deinen Ruhehafen
und einen Not-Aus der mich bricht

nein…
ich kann noch nicht…….​
 

Biggi L.

Well-known member
Lausche dem Wind…

All mein Denken, all mein Sehnen
schenke ich dem Morgenwind
dem ich lausche schon seit Stunden,
der mich friedlich stimmt und lind

Meine Liebe - wie ein Herbstblatt -
trage sie in deiner Hand
hoch hinauf, bring mir die Wärme
die ich einst so sehr empfand...
 

Biggi L.

Well-known member



Unvollendet
ist dein Leben
so viele Zeiten fehlen noch

Hab viele Puzzleteile hier bei mir
kann´s nicht für dich vollenden
es fehlt das Hell von deinem Hier
es fehlt an allen Enden

Nicht für deine Ära ganz allein
- so auch für mein Verweilen
in meinem Hier, in meinem Sein
umringt von Puzzleteilen

Sie waren gestern noch so bunt
heut’ sind sie schwarz

~ unglaublich ~

Erschüttert ist der Untergrund
es fehlen Teile…

Wo ist dein Ich…?!

 

Biggi L.

Well-known member
Danke Jens.......................

_____________________________


Mit unserem Freund – und deiner Kamera - war ich unterwegs. Bernd hatte mich
zu einer Fototour abgeholt. Ein wenig Ablenkung würde mir gut tun, meinte er.
In meinen Gedanken hast du uns begleitet. Deine Kamera ist mir noch nicht
so sehr vertraut und wenn ich z.B. das Objektiv wechselte oder eine andere
Einstellung vornahm, hatte ich deine Stimme im Ohr – deine Worte, mit der
du mir die Technik deiner Kamera erklärt hattest.
Auch wenn ich ein Motiv entdeckte – du warst in meinen Gedanken stets präsent.

Bernd und ich schlenderten durch die Stadt, die wir für unsere Fototour ausgewählt
hatten und kamen nach einer Weile an einem alten, leerstehenden Gebäude vorbei,
das unser Interesse weckte.
Oben auf der Dachrinne und auf dem ein- oder anderen Fenstersims saßen vereinzelt Tauben.
Und plötzlich war sie da… diese Taube, die eine ganze Weile in unmittelbarer Nähe um
uns herumtapste. Sie zog unsere Aufmerksamkeit auf sich und wir mussten schmunzeln,
weil sie so gar keine Anstalten machte, sich von uns zu entfernen. Auch nicht, als wir
unseren Weg fortsetzten, nachdem wir einige Aufnahmen gemacht hatten.
Bernds Blick nach zu urteilen vermutete ich, dass die Taube noch immer da – hinter mir war.
Ich drehte mich um, blickte auf den Boden, und richtig – da war sie noch immer…
…ganz still stand sie da und schaute mich an… legte ihren kleinen Kopf zur Seite
und schaute mich weiterhin an. Wie automatisiert nahm ich die Kamera, die ich
umhängen hatte, vor die Augen und machte eine Aufnahme.

Versuchte ich Anfangs noch dieses seltsame Gefühl unterschwellig zu halten,
da es mir der Verstand eigentlich verbot, so ließ ich es jetzt einfach zu:
das warst du, Wolfgang… nicht wahr …?


 

Biggi L.

Well-known member
Deinen Pullover –
ich mag ihn so sehr
er bringt mir die Wärme
und noch ganz viel mehr

Ich fühl’ mich dir nah –
zumindest zeitweise
fang dann an zu träumen
mach’ mich auf die Reise

Er duftet nach Liebe –
als wärst du jetzt hier
schmieg’ mich darin ein
träum’ du wärst bei mir

Ich öffne die Augen –
fühl noch den Moment
doch dann kommt die Leere
die mich so gut kennt....
 

Biggi L.

Well-known member
Nun sitz ich hier in meinem Denken
bezweifle stumm den Weg des Seins
wie kann man denn ein Leben lenken
wenn plötzlich fehlt das Halb vom Eins?

Wo ist das Morgen nur geblieben?
Warum dreht sich die Welt nicht mehr?
Wer hat das Drehbuch umgeschrieben?
Wo krieg ich nun die Zukunft her?

Wer hat mir Seiten ausgerissen
aus meinem einzig' Lebensbuch?
Die neuen Blätter sind zerschlissen
auf denen ich das Morgen such’

Kapitel wollt’ ich viele schreiben
hab bunt sie schon vor mir gesehn
die Zeilen muss ich schuldig bleiben
denn plötzlich
blieb die Erde stehn​
 
D

datwilli

Guest
Hallo Biggi,
danke für deine Texte. Manchmal juckt es mir in den Fingern, sie in Bilder umzusetzen.
Willi
 

Biggi L.

Well-known member
Willi, bin froh dass ich sie hier ablegen darf... und - dass sie gelesen werden.......

Ersteres, ist mein Weg, mein Versuch zu verarbeiten...
Zweiteres tut mir einfach nur gut.......

und wenn du sie in Bilder umsetzen magst....sehr gern.
geht mir ja umgekehrt hin und wieder genauso....

und nun hatte ich grad noch ein Weiteres geschrieben....
heute scheint der Tag der Resignation und der tausend Fragen zu sein....


Wie? Sag' mir wie...

Wie kann ich denn in Farben denken
wenn Schwarz stets Buntes überstreicht?
Wie kann ich meine Schritte lenken
wenn Zuversicht mich nicht erreicht?

Wie kann ich diesen Stift nur führen
der mir das Morgen sacht skizziert?
Wie soll ich darin Hoffnung spüren
wenn das Vertrauen mich verliert?

Wie kann ich angstfrei farbig fühlen
mit der Gewissheit, dass dann bald,
das Leben wird mir Streiche spielen

…und erneut
mein Hell schnell übermalt

Sag’ mir wie…
?​
 
H

hengel

Guest
...ich bin geschockt!!!

...ich stöber hier grad so durchs forum um nach der richtigen ecke für einen neuen beitrag zu suchen und dann sowas!

...ohh mann...

...ich wollte noch einiges von ihm lernen bzw mich mit ihm austauschen...

...ich kann mir gut vorstellen wie es dir geht, habe vor einem jahr auch einen der wichtigsten menschen in meinem leben verloren...

...jeder muss seinen eigenen weg finden mit sowas um zu gehn...

...für mich war es am einfachsten mich mit dem gedanken anzufreunden das dieser mensch in mir und meinen erinnerungen an ihn weiter lebt...

...ich wünsche dir kraft und zuversicht...
 

Biggi L.

Well-known member
Danke Holger..........

heute ist ein trostloser Tag an dem die Gedanken nur so auf´s Papier fließen.....

Nächtlich
gehören dir meine letzten Gedanken
bevor der Schlaf mich endlich raubt
doch stets muss ich ins Wachsein wanken
weil das Bewusstsein noch nicht glaubt

von Bildern werde ich begleitet
durch laute Stunden meiner Nacht
bis dann der Tag sich vorbereitet
hab kaum ein Aug’ ich zu gemacht

Morgendlich
gehören dir meine ersten Gedanken
die meine Nacht mir nicht geraubt
so wird mein Dasein weiter wanken
bis es dann
irgendwann
endlich glaubt
und Ruhe erlaubt


-------------


Der Tag
er wird heut nicht zum Tag
er graut so grausam vor sich hin
Es scheint
als spiegle er heimlich
mein so ergrautes Innendrin


---------------


Würde gerne...
doch ich schaff es nicht,
dich einfach loszulassen
und manchmal da beginne ich,
mich selbst dafür zu hassen.
Die Ruh’ nach der du dich gesehnt
würd’ ich so gern dir gönnen.
Ach würde ich dabei doch nur
in deinem Arm sein können

Würd’ alles dafür geben
kämst du zurück ins Leben​

 

Biggi L.

Well-known member
hilf mir von da oben
auf meinem Weg ins Morgen
und beim Entzug von Zärtlichkeiten
hilf mir den Tag alleine zu bestreiten,
in meinem Dunkel, Licht zu sehn
und langsam wieder aufzustehn

bin tief gefallen, du fehlst mir so sehr
tauche ganz tief in einem Tränenmeer
lebe nur von der Erinnerung
und halte sie für uns beide jung
auf jedem Schritt, nehm ich die Bilder mit,
spür dich nah, ganz nah bei mir
doch du – du bist nicht mehr hier

hilf mir von da oben
auf meinem Weg ins Morgen
und beim Entzug von Zärtlichkeiten
sag mir ich soll nicht stehen bleiben,
mich nicht ständig im Kreise drehn
muss ohne dich jetzt weiter gehn

bin tief gefallen, du fehlst mir so sehr
tauche ganz tief in einem Tränenmeer
lebe nur von der Erinnerung
und halte sie für uns beide jung
auf jedem Schritt, nehm ich die Bilder mit
spür dich nah, ganz nah bei mir
doch du – du bist nicht mehr hier


hilf mir von da oben
auf meinem Weg ins Morgen
und beim Entzug von Zärtlichkeiten
sag mir, du kannst mich nicht begleiten,
doch du bist mir ins Herz geschrieben
die Liebe ist mir geblieben

hilf mir
hilf mir von da oben
auf meinem Weg ins Morgen

 

Biggi L.

Well-known member




BERÜHRUNG
wurde bei uns
ganz groß geschrieben
so ist das in mir
verankert geblieben

drum hab ich den Drang verspürt
es zu mir zu nehmen
für mich zu erhalten
all das, was du berührt

Erde und Stein
auf denen du zuletzt gestanden
und die Pflanze
die du zuletzt hast gestreift
nie kommen sie mir abhanden
weil auch da
die Erinnerung greift

und wenn zärtlich ich
all dies berühr’
dann bin ich dir nah
dann bin ich bei dir....​
 

Simbyte

Well-known member
Ich hab schon lange bei deinen Texten und Bildern mitgelesen aber nie was dazu geschrieben, obwohl ich sie oft sehr gut fand..

Aber bei diesem musste ich einfach was sagen: Ich finde es klasse, wie Bild und Gedicht eine Einheit bilden und deine Gedanken ausdrücken.

Ich hoffe es ist ein Trost für dich zu wissen, dass ihm diese Werke mit Sicherheit sehr gefallen hätten.



Gruß Simon
 

Biggi L.

Well-known member
Danke für deine Worte, Simon........

immer wenn ich vor dieser 'Schale' stehe, finden sich diese Zeilen so oder so ähnlich in meinem Kopf, in meinen Gedanken... heute musste ich sie einfach mal aufschreiben und hab dann natürlich auch gleich das Foto dazu gemacht, weil diese beiden Dinge untrennbar zusammengehören.....

Ja, Wolfgang hätten diese Sachen gefallen, ganz bestimmt und das ist auch wirklich sowas wie ein kleiner Trost. Besser wäre, ich hätte sie erst gar nicht schreiben müssen....

 

Tinchen

Well-known member
ich kann es nicht fassen...
zwar kannte ich ihn kaum, aber trotzdem berührt es mich sehr...so sehr das ich hier vor dem pc sitze und mir die tränen laufen..
was muss man nur durchgemacht haben als mensch,um solch eine entscheidung zu treffen...

ich wünsche dir allen beistand den du brauchst, biggi und mein beileid erreicht dich hoffentlich..

ich finde keine wort mehr...


lass dich umarmen..
 

Biggi L.

Well-known member
Danke dir, Tinchen........

Möcht euch nicht nur an meinem Schmerz, sondern auch dran teilhaben lassen:
Wochenlang war ich nun wie in 'Trance' ...heute erlebte ich einen (fast) unbeschreiblichen Moment...hab´s trotzdem versucht - ihn zu beschreiben:


Die Kraft [m]eines Liedes

Bin tief gefallen
und erfüllt von unendlicher Trauer blieb ich einfach liegen.
So intensiv war diese Liebe und genauso intensiv sollte nun der Schmerz sein,
der mich beherrschte, der mich nicht essen und nicht schlafen ließ, der mich
nicht reden und nicht denken ließ.
Dieser unsagbare Schmerz, den eine so wundervolle Liebe nach sich zieht,
wenn plötzlich Einer fehlt.

Ausweglosigkeit und Verzweiflung wollten siegen und so blieb ich einfach in
meinem Meer aus Tränen liegen. Konnte nicht, auch wenn ich wollte – mir einfach
die Tränen wegwischen und aufstehen. Quälende Sehnsucht, innere Zerrissenheit
und Leere, hielten mich in meinem Dunkel.

Dann plötzlich war da ein Lied……
Aufmerksam hörte ich hin -
schon die ersten Takte berührten das Innerste meiner Seele auf wundersame Weise.
Der Text tat sein Übriges.
Wort für Wort folgte der Melodie in meine geschundene Seele und füllte sie aus…
erwärmte sie.
So viel Hoffnung und Zuversicht, aus denen dann Gewissheit wuchs, begleiteten
dieses Lied. Wieder und wieder hörte ich zu, ließ mich darauf ein und erfreute
mich daran. Ja, es schenkte mir sogar ein Lächeln und bedeckte sanft…ganz leicht,
meine Trauer mit einem Hauch von Freude.

Ich begann zu singen…
wieder und wieder lauschte ich den Worten, indem ich sie selbst wiedergab und
mit jedem mal wurde mir etwas von dieser unendlichen Schwere der vergangenen
Wochen genommen.
Nun ist es mein Lied – das Lied, das ich dir singe.
Aus meinem Mund tönt es hinauf und berührt den Himmel!

Und plötzlich platzte ein Knoten, öffnete sich eine Schleuse - und nichts konnte
sie aufhalten:
meine Tränen der Rührung, meine Tränen der Erleichterung, die Tränen des
Glücks und der Gewissheit…! Ein unbeschreibliches Gefühl! Ein Gemisch
aus endloser Liebe, unsagbarer Trauer, einem Fünkchen Glück, Dankbarkeit –
ein klein wenig Stolz, und eine Prise Selbstvertrauen.

Tränen...
Tränen, die nach Morgen schmeckten,
Tränen, die mich lehrten, dass es, wenn auch nicht morgen oder übermorgen,
aber irgendwann…  irgendwann wieder ein Morgen geben wird.
Tränen... unaufhaltsam... Tränen....
 

Biggi L.

Well-known member
...und jetzt kann ich es auch 'veröffentlichen' - das Lied, von dem hier die Rede ist.
Als ich heute Nachmittag dann die fertige Aufnahme bekam -  zum ersten mal hörte...
da ist er geplatzt, dieser Knoten....

Wer reinhören möchte: mit einem  Klick --> zum Lied

Kann´s im Moment leider nicht anders verlinken, sollte aber auch so gehn...

Danke für´s Reinhören...
 

Biggi L.

Well-known member
Schau…

hab manches von Dir gelernt,
warst in vielem ein Vorbild, ein Idol.
Bin oft dir gefolgt, doch diesen Weg,
kann ich nun nicht gehen
werd Dich wohl erst später –
irgendwann wieder sehn

Bis dahin sollst Du es wissen
ich werd’ an Dich denken und immer Dich lieben
Dich gewiss auch vermissen, aber schau –
schaue herab zu mir so siehst Du dann
dass ich fast wieder aufrecht stehen kann

Ich lieb’ Dich noch immer
und für alle Zeit
nun fühle Dich bitte
vom Druck ganz befreit
und sei dir gewiss: irgendwann
werden wir uns wieder sehn
und eng an eng beieinander stehn.
So Ruhe in Frieden und
ohne Dich dafür zu hassen -
ohne schlechtes Gewissen
weil Du uns musstest verlassen

Du bist da…
…und ich Dir nah
 

Biggi L.

Well-known member
Dunkel ist es geworden, in meinem Zimmer.
Versunken in Gedanken, in Worten und Klängen die mich berieselten, hatte ich nicht bemerkt, dass der Abend längst vor den Fenstern stand und den Tag verabschiedet hatte.
So saß ich noch immer ohne Licht, als ich aus meinen Gedanken erwachte.
In alten Bildern und Erinnerungen hatte ich gekramt, denn die Töne aus den Kopfhörern hatten mich berührt und mich bei der Hand genommen.
So fand ich mich bald in unzähligen Bildern. Bilder aus glücklichen Tagen, wenn die Musik von Glück und Liebe sprach. Erzählten Melodien von Tränen und Tod, Verlust und Schmerz, so fand ich mich bald im Jetzt.
Ein ständiger Wandel zwischen Gestern, Heute und Morgen.

Ich hatte geglaubt, dass wir zusammen alt werden, dass wir unsere ganze Zukunft vor uns hätten. Jede Menge Zeit, miteinander zu reden, zu lachen und zu weinen. Viel hatten wir miteinander geredet und doch wird es sicher noch vieles geben, was ich dir gerne erzählen, worüber ich mich gerne mit dir unterhalten würde. Nun bleibt mir nichts anderes, als stumm meine Worte zu formulieren und auf Antworten zu hoffen, denen dann allerdings deine tiefe, samtige Stimme fehlen wird.

Ich hatte geglaubt, wir würden unser Leben teilen und immer Seite an Seite gehn…
einfach so. Nie hatte ich Befürchtungen, es könnte anders kommen.
Gemeinsam waren wir so stark… haben uns gegenseitig getragen und das Leben neu entdeckt. Unsere Erde war wieder rund, hat sich mit uns gedreht, doch nun hat sie dich verloren – und sie dreht sich einfach weiter, ohne Rücksicht darauf zu nehmen.
Es wird schwer werden Schritt zu halten, wo mir doch eine Seite fehlt – mein zweites Halb. Nun muss ich ohne dich das Laufen lernen. Noch fällt es schwer und ich werde sicher noch oft stolpern und so manches mal vielleicht noch fallen.

Ich hatte einfach angenommen, dass du mich auf ewig begleitest…..
 
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